Sonntag, 6. Januar 2013

Aussentermin 1 - die Puschkinowa gründet ein neues Zentrum, Nachrichten aus Kansk, Augenblicke



Die Puschkinowa hatte Alina Che Abelton und Sebastian Brockforf in ihr  Atelier / Aktivistenzentrum in der nähe des alexanderplatzes eingeladen, das zentrum befand sich  in einem der riegel gebäude, die paralell zum fernsehturm  verliefen,  diese Bebauung war role modell  und der pacemaker fuer die DDR Stadtplanung der späten 70er gewesen und wie so oft schöpfte die Kunst der gegenwart aus den Ruinen der gescheiterten Utopien und erstarkte darin in heiterer Intelligenz und in einem fröhlichen kampfesmut.  Das neue Zentrum war übervoll an leuten und dingen- an gästen, residents, arbeitern, aktivisten, hang arounds an arbeit und an ideen. 

Die Puschkinowa hatte auf dem tisch ihr smart phone liegen–die grüne ikonische figur auf dem display gab zu erkennen, dass es sich um ein android system handelt. Es war unklar, ob die Puschkinowa dadurch ein statemant abgab oder ob es ohne bedeutung war, dass es sich hier um einen code handelte der von google und nicht von apple angelegt worden war. Die Puschkinowa hatte ihrer auskunft nach, das phone so offen auf dem Tisch liegen, weil sie noch mit einem anruf von daniel weissli rechnete.



Es waren zwei junge russische theatermacher Anastassija Wolotschkowa und Alexander Oblomow zu gast, die beiden sprudelten über vor berlin eindrücken. Dies lies auch die Puschkinowa, die Abelton und den brockdorf aufblühen. Gab es Ihnen doch die gelegenheit über ihr berlin, so possesiv euphorisch daherzureden, wie es der weissli tat wenn er die berge, die chalets und das ganze engadin als das seine und das schönste lobte. Berlin hatte bei den beiden russen wirklich voll eingeschlagen, vor allem von der art des  theaters waren sie restlos begeistert, etwa von thomas ostermaiers hamlet inszenierung,   „his total clear idea“, so der alexander oblomowo in der russischen theater praxis etwa in kansk muesse man sich noch mit dem, so alexander oblomow  - doch im grunde amerikanischen method acting herumschlagen und den schauspielern  das psychologische warum erläutern. "in the end this psychology simply means revenge" alexander oblomow sagte er sehne sich nach einer neutralen - wissenschaftlichen art- wie man den schauspielern die abläufe erklären kann,damit man endlich aus dem kreis des immergelichen heraustreten könne.

Der brockdorf versuchte zu antworten und begann in dem zuge  auch ausserordentlich umständlich und langatmig die grundlagen/visionen/ziele der bewegung zu vermitteln. Die Puschkinow kürzte schliesslich ab und briefte die beiden.

Abelton legte ein paar volkswirtschaftliche zahlen vor: etwa, dass die in 2012 aus solardächern gewonnene energie um satte 10 % gewachsen ist, Abelton ergänzte noch, dass nach jüngsten untersuchungen die gezeichneten derivate in höhe von etwa 600  (deutschen) billionen im vergleich zu 30 billionen des amerikanischen binnenmarktes liegen , das hies, dass im moment die Imagination der wirtschaft ihre realität um den faktor 20 überrage. Das fanden alle total irre-

Lange sprachen sie auch über die Lage in Russland und deren verfahrenheit und absurdität. Die Puschkinowa erzählte, dass seid sie ins aktionisten lager gewechselt ist, sie nun ständig auf Staatskosten nach Russland eingeladen wird.  Früher, als sie noch ein neutrales mitglied der akademie war, habe sich niemand um sie bemüht und von bezahlten reisen habe sie da nur träumen koennen.


Der brockdorf erwähnte, welches hohe niveau die politische aktionskunst im moment in berlin hat. So habe er bei art und science Joulia Strauss gemeinsam mit Delphino erlebt. Delphino habe eine hervorragende analyse der politischen lage in russland anhand von internet bildern vorgenommen und  Strauss hatte in einer schamanistischen aktion die politischen gefangenen zur anweseneit gerufen. dies sei mit abstand das beste gewesen, was er in der letzten zeit gesehn hat.

So verging der nachmittag und der abend brach an. um die gedanken im fluss zu halten, haben sie am runden tisch mehrmals die Plätze getauscht. Schliesslich sind sie mit der sichtung des ganzen ästhetischen materiales weitergekommen. Die jungen russen machten sich auf ins theater – abelton und brockdorf blieben.

Die Puschkinowa begann dann noch über soziale themen- wie etwa die schwierigkeiten im miteinander des atelier alltages zu sprechen - Vor allem der abramowitsch erwies sich als problemfall. Der neffe der berühmten kuenstlerin marina abramovich war völlig untätig, destruktiv und arrogant – er pflegte zu sagen: „ schwierig ist es für mich schon, etwas zu tun, das dem nichts tun nur nahe kommt“. Die Puschkinowa sagte, „ mich nervt das so“ aber weil sie ein grosses und weiches herz hatte, brachte sie es nicht über sich den kerl einfach auf die strasse zu setzen. 

Der brockdorf schlug vor, den heilmann zu bitten vorbeizukommen – der heilmann so der brockdorf nimmt schon seid jahren boxunterricht und der heilmann könne dem typen doch einfach „in die Fresse schlagen“.

Die Puschkinowa wendete sich ab und blickte aus dem Fenster.

Hier zeigte sich aus dem schleier des nebels emporragend der fernsehturm, grau und mächtig wie der elefantenfuss des gottes ganescha.  Sie stand da, und das weitausgeschnittene Kleid zeigte ihren Rücken, am Nacken zwischen den schulterblättern trug sie als tiefblaues tatoo ihre eigene signatur. - in dieser kombination aus Körper und Zeichen beanspruchte die Puschkinowa Schöpferin und Geschöpf in einem zu sein.

Der brockdorf sagte  – "ey sorry"
Die puschkinowa erwiderte „ach komm“ -  und sie blickte  in die aufkommende nacht – dann sprach sie:

“ Wenn ich meinen blick nach aussen richte, dann weiss ich  was da abläuft – du hast es mir auch mal  erklärt-  Die schnellen sprünge, das zittern der augäpfel, die dahinter ablaufenden synchronisationsprozesse die interdependenzen, die ganze dynamik- Aber nichts von dem kommt bei mir an, in mir ist alles in der illusion der realität gefangen... manchmal wünsche ich mir ich koennte in die wahrheit eintauchen wie in eine welle die über die weite des ozeans rollt und und sich an den felsen der küste bricht."





Der weissli hatte nicht angerufen, sie hatten  keine pläne geschmiedet  Aber das war nicht schlimm, denn sie waren sich sicher, das alles schon noch kommt.

Die Abelton und der Brockdorf sind dann zurück in ihr heim im  inneren bezirk.

Keine Kommentare: