Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur
rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.
Müde und erschöpft, ohne Idee und Plan war es und so war es fraglich ob man überhaupt von so
etwas wie der Bewegung sprechen wollte und sollte.
sie trafen sich in einem laden am Victoria Park, nahe dem
Sommer garten „Golgota“ –und begannen halt mal ohne Agenda und Absicht einfach
so zu sprechen, wie das Menschen tun und schon immer taten und tun werden und redeten wie Kaulquappen in einer Pfütze
– etwa , von der Mode, vom Soho House. Von den Geschwistern – und ob und warum
und wie oft das Wort „scheiße“ verwendet wird, werden soll und werden kann.
Verena Becker etwa sagte ihr Bruder sieht „scheisse“ gut aus-
zum Beweis reichte sie ihr i iPhone herum. alle sahen eine Portrait Aufnahme ihres Bruders. Sie erklärte “das ist mein Bruder in Karlsruhe“. Dort im Schutz und im Schatten
der Provinz werden Worte wie „scheiße“
weniger häufig und wenn dann eher in der leicht gedämpften Fassung von „son
scheiss“ verwendet –Weiter so die Becker spricht ihr Bruder im Moment so, dass
es sich nach Drucklegung im Passagen
oder im jetzt ja auch schon echt outen merve Verlag anhören würde - Diesen verhackstockten
slang habe sich beckers bruder, zumindest nach beckers ansicht antrainiert
um von seiner bestimmung abzulenken. Ihr Bruder ist ein
Modell. . Sie findet es "scheiße", dass er das nicht macht. Ihr Bruder
würde wahnsinnig gut etwa zu Dior, Chanel, Michalski passen - nicht aber zu vulgären Brands wie Paul Smith oder gar Boss.
Die abelton schloss sich an und sagte bei ihrem Bruder sei
es auch so gewesen. Total hübsch – Modell typ, aber eben auch so intellektuell – verqueur verstiegen und verzwirbelt- sie findet es im Nachhinein schade, dass er sich
dagegen entschieden hatte , nicht wegen des Geldes sondern wegen der Bilder. Die
Becker nickte – die Frauen schwiegen und schienen sich zu verstehen.
Die Becker wechselte dann das Thema und gab wieder eine ihrer
legendären soho mad house stories zum Besten – Die Becker also , „neulich saß ich
im soho“ und sagte sie habe schon was geahnt, als am Nebentisch über die
Ethical Fashion Show gesprochen wurde ,
so ein angeblich visionären Konzept, zugeschnitten auf innovative Brands
bla bla talk , und sie könne sich noch im Detail an den
bullshit Satz erinnern, den der einen über die schlecht geschminkten Lippen kam
- „ dass wir dann Ökologie und Ethik als Selbstverständlichkeit
ansehen und wir uns mit moderner Street Fashion und Casualwear in der Mitte des
Modemarktes positionieren wollen.“ Und
dass der tisch beim Wort Mitte eisig erstarrt ist. Wer wollte im soho mad house
denn in die Mitte. Genau diese BITCH die
da mit ihrem proposal von wegen Mitte erwartungsgemäß nicht
durchgedrungen war hat sich also ca. 5
min. später ihre bitch mood gekühlt
und ein kühles Glass Guinness in die
hand genommen und es der Becker über den Nutria Peltz geschüttet. Sie sagte „you murder BITCH“-
Der Nutria –so die Becker
„ist eine Wasserratte“, und „Ratten“ so die Becker „sind widerstandsfähig“
Und die Flüssigkeit sei
abgeperlt wie der Morgentau an den Blüten einer weissen Lilie, Becker trug an dem Nachmittag eine
runde Strickmütze die ihr etwas französisches, besser gesagt jakobinisches
verlieh. Der mittel punkt ihres Outfits war aber der Nutria–ein sicheres und abwehrendes
stück Kleidung-
Dem Brokdorf fiel DAZU nichts ein - der Andreas (hanniball) Heilmann
redete vom neuen Film vom b. der den silbernen bären erhalten hatte und dass er
da über seine Facebook Freundschaft die Hintergründe kennt - sie beneideten die strategische Intelligenz
und die Schaffenskraft des b. und bedauerten ein bisschen , dass
sich sowas kalkuliertes und dann erfolgreiches bei der sammlung und bewegung, die sich ja als ziellose bewegung definierte eben nicht ereignen kann.
Sebastian Brokdorf musste gar nicht genauer darüber
nachdenken. Für ihn hatte sich der Vorhang geöffnet und mit der erde etwa dem was um ihn war , dem Café und der darin ablaufenden Aktivität, den Menschen,
ihren Kleidern, ihren Gesten und Stimmen, den backround Sounds, den Bildern mit all dem -konnte
er null also wirklich null Komma null null was anfangen. Und/aber - wie jede
münze, jede wurstpelle und sonstiges hatte das zwei Seiten – und es war ihm durch
dieses grosse NICHTS egal wie die Bewegung läuft. So scheiß Gefrage,
etwa ob es Zugriffe auf den Blog der Bewegung gab, oder ob die Tracking Daten nun von einem Robot oder doch von echten menschen
kamen - ob die Veranstaltungen für die Katzen oder für irgendeinenen sogenannten
Teilnehmer seien, diese fragen perlten
von ihm ab wie das wasser am fell eines Nutrias- und so glitt er im lacrimae valle
wie im laib derh mutter fernab der erde.