Mittwoch, 13. Januar 2021

im haus der statistik




 

Der erste epochale Auftritt von Eva Maria and the red chapel  fand im sagenumwobenen Haus der Statistik am Alex statt.  Das Konzert war anlässlich der Ausstellung der herausragenden Fotografien von Mirjana Sipena, die Teil und Lead einer jungen Generation von Fotografinnen war , die seit einiger Zeit die Aufwärtsbewegungen im Balkan im Blick hatten.

Der Brockdorf kam zum Zug, weil der eigentliche Leadsänger, Pickel, (eine ekstatische archaische libidinöse Rakete) nicht auftreten wollte, da er sich wegen Corona in die Hose geschissen hatte. So musste und durfte The Brockdorf einspringen, und die Band spielte, weil er sonst gar nichts konnte, Brockdorfs eigene Songs. Da Brockdorfs musikalisches Talent eher begrenzt war und er nicht über eine massiv nuancierte Stimme verfügte, und weil sie wie immer auf übertriebenes Probieren und zwanghaftes Ein- und Aus studieren  verzichtet hatten, hörte sich alles ziemlich gleich an. Der Brockdorf tat so, als ob sie bei diesem Set dennoch vier unterschiedliche Songs spielen würden.

Als erstes behauptete er, spielten sie "Die Partei", ein längeres, elegisches Lied, angelehnt an Amon Düül, Blue Öyster Cult und Kippenberger. Im Lied ging es um die Frage, ob es auch nach dem Ende der Partei noch eine Parteilinie geben könne. Von den Worten und vom Aufbau her beantwortete der Song die Frage positiv. Im Klartext sang der Brockdorf: "Selbst wenn es die Partei nicht mehr gibt, kann es doch noch die Parteilinie geben! "

Diese These  wurde insbesondere von den anwesenden Mitgliedern der bewegung schwarzer grund geteilt,  Frauen und Männer nickten-  ok andere schüttelten den kopf, und klar viele waren gedanklich ganz wo anders-

 

 

 Danach wurden die Songs zwei und drei einfach dahin gespielt, ohne dass ihnen etwas zugrunde lag. Es war also reiner lauter Gitarrenklang mit Bongos und Kastagnetten,  gestört vom Gebrüll des Brockdorfes.

Als vierten Song und damit schon als Zugabe spielten sie dann den ehemaligen Hit "Die Mädchen im Norden der Zukunft". Leider hatte Asenath den Eindruck, dass der Brockdorf über eine andere Frau sang. Sofort verließ Ansenath den Boden des Tanzsaals und ging hinaus auf die ehemalige Horst-Beimler-Straße. Brockdorf, vernarrt und verliebt wie immer, lief ihr prompt hinterher und konnte sie schließlich in der Mitte des leeren Alexanderplatzes erreichen und gab ihr dort einen innigen Kuss. Von da aus fuhren die Asenat und der Brockdorf mit der U-Bahn zurück in den inneren Bezirk.

Die „Band“ spielte auch ohne ihren sogenannten Leadsänger noch eine Stunde weiter und verlor sich immer mehr in den Wirren der Echos und der analogen Elektrik.

Der Heilmann und der Nordleiter waren auch da und sassen auf dem Sofa und machten während der langen auf einmal schon  recht  jon bon jovi esken Gitarren soli die der unbeaufsichtigte Gitarrist Thalhaus  aufspielte am smarphone  home office,

Entscheidend war ja ohnehin, dass die  Fotografin Mirjana Sapina das optisch ansprechend fand und das sie auch auf den Auslöser drückte,  wir meinen die Bilder sehen echt gut aus – schaut selbst.