Andreas (Hanniball) Heilmann und Sebastian Brockdorf trafen
sich zu später mitternächtlicher Stunde. Gegenstand ihres Treffens war die Ausstellung
von Dennis Rudolph „Paradise Lost“.
Weil der brockdorf in diesem Winter angeblich an einer
schweren Bronchitis erkrankt war, haben sie sich am südlichen Ende des inneren Bezirkes
im Felsenkeller getroffen.
Im Gastraum befanden sich an drei tischen junge Amerikaner, Typen die wohl auch vom planten Bohemia kamen und die hier im inneren Bezirk
fernab von der ganzen Neukölln und Mitte Hysterie ihre Arbeitsgespräche führten,
gemeinsam neue Ideen anflogen und / oder einfach nur die Nacht genossen. Der Heilmann
meinte zum brockdorf „das sind sichere Signale, dass wir es jetzt mit einer
aufsteigenden Gegend zu tun haben – West Berlin ist zurück, selbst im sozial Palast
gibt es lange Wartelisten.“ Der brockdorf war sich da nicht so sicher. Sie bestellten Fleischsalat, der Heilmann Bier und der brockdorf Tee.
Der Heilmann war die tage über voller Arbeit , er hatte mit
der Vorbereitung der Ausstellung zu tun, wie immer gab es noch PR Themen die er
glattziehen musste, er produzierte bereits wieder führte lange nächtliche Skye calls
mit Kalifornien etc.
Intensiv besprachen sie auch die Texte vom Großmann, beide
waren sich einig wie wichtig und gut diese Texte waren - Brockdorf sagte, die Lektüre
sei zum Verständnis von Rudolph so erhellend gewesen. Wie der Großmann das so
hervorragend dargestellt, analysiert und durchdacht habe - die Sache mit dem Rest
des Menschen, mit Kalifornien und allem.
Darüber hinaus habe ihm der Text geholfen seine eigene Tätigkeit
als Sammler zu begreifen. So sei ihm endlich klargeworden, warum er sich für
nichts entscheiden kann. Warum es ihm so gänzlich unmöglich sei aus all den kunstwerken,
eindrücken, Medienströmungen, Ideen die ihn umgeben eine Auswahl zu
treffen. der einzige Akt, der in der
totale der speicher übrigbleibt ist die entfernung - so zumindest
habe er den Großmann Text aufgefasst – in dem Sinne müsse man retrospektiv „die
Aufgabe des Menschen, die Verbrennung von 3 kunstwerken“ im Sommer als einzig
legitime Sammlungspraxis auffassen , denn erst in der Leerstelle kann im Stillstand
der Gegenwart das kunstwerk wieder zur Aura und zu einer Art, von wenn auch negativer
Existenz kommen.“
Der Heilmann konnte das nicht nachvollziehen. Er meinte,
wenn er bei seiner Arbeit in seinem Atelier bis zu den Fußknöcheln in Bildern
steht, dann weiß er immer genau nach welchen er greifen muss. Die Menge schrecke
ihn nicht, - im Gegenteil sie beflügelt ihn und gibt ihm in ausreichender Menge
den Rohstoff , den er zum schaffen benötigt. Jetzt draußen, bei seinem Projekt
in der wüste, 150 km nördlich von LA „liege ich oben auf dem Hügel und lausche
dem Wind, den Felsen, dem Lärm der Drohen, dem rauschen der Geschichte und ich sehe Californiua City, die Stadt deren Straßen buchstäblich ins
Nichts der Wüste führen - “
„Die Öl türme und die dürstenden Gärten
von los Angeles lassen mich nicht los, denn in der Kommune Concorde, da ist so
viel geschehen. Künstlerisch sozial utopisch, mit mir selbst. So habe ich es mir
bis dahin gar nicht vorstellen können, dass ich wie jetzt geschehen mit 4
anderen Menschen permanent zusammenzuleben kann Bisher habe ich mich selbst
immer als einen Einzelgänger, als einen solitär als jemanden der im tiefen inneren
unsozial wenn nicht sogar asozial ist gesehen . Aber da drüben habe ich mit 4 Typen
in echt zusammengelebt und wir hatten nicht mal geschlossene Räume“
Der Heilmann stellte dem Brokdorf die Frage was er denn eigentlich
in der Zeit gemacht habe.
Brokdorf musste sich und dem Heilmann
gegenüber eingestehen, dass er diese vergangenen drei Monate im Grunde nichts
gemacht hat – zumindest nichts kreatives, geschweige denn etwas produktives. er
habe seine Zeit komplett rezeptiv verbracht. Über Wochen hinweg sei er am beamer
gehangen und habe sich hbo Serien reingezogen, den ersten Monat sei er noch, jeden
zweiten Tag , krumm wie ein Junkie in die Videothek rüber, erst dann habe er
kapiert, dass eh alles im Netz vorliegt. zugänglich als Download oder stream, seitdem
ist er eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus.Die Serien haben ihm das
Leben ersetzt und gestohlen. So einen medialen sog habe er das letzte Mal
erlebt als er sich im frühpubertären rausch der Computerspiele verloren hat. Während
ihn das Computerspielen aber zur Maschine werden lies - er erinnert sich noch
an die Nachbilder, die eckigen Wahrnehmungsabläufe, die ganzen maschinellen filter eben die sich vor ihn und den
in ihm damals hochkommenden sexbeat geschoben haben –
jetzt mit den serien war das ganz anders. Die Serien haben ihm eine
überfülle an Menschlichkeit injiziert, menschen schweben nun wie ein Schwarm an geistern um ihn herum – Typen die ihm
mittlerweile näher sind als seine Mutter, seine frau , sein Vater, seine Brüder, seine Schwestern….. –
Er wäre dennoch so begeistert von den Serien, dass er sich danach
sehnt selbst ein Teil der Serien zu werden. Das leben , das er (und die anderen Mitglieder
der Bewegung ) führt - - also das künstlerisch verklärte leben in der
gesammelten totale des Augenblickes, dieses Leben sei wirklich toll - – aber es fehlen die ganzen sachen wie Sex und crime, schwere Sünden, Heldentaten, Heiliges, verrat die Verrohung
etc.
er habe da einen Traum gehabt, in dem Traum sei James
Gandolfi der den toni soprano, in der gleichnamigen Serie
die sporanos spielt erschienen – James Gandolfi ein mafiosi sei nach einer der Aktionen der
Bewegung am schwarzen Grund aufgetaucht. Gandolfi habe sich in dem Traum aus Gründen
der Tarnung in die Gestalt des Wirtes der Schnapsbrennerei verwandelt (name raymund) , er trug
ein rotes Sakko, spitze schuhe eine goldenen kette- gandolfi (also in der gestalt des raymundes) habe dann dem Brockdorf angeboten
dass er die bewegung durch sponosort - Alles was er verlange sei Loyalität - „ you will never flip“ sagte gandolfi (in der gestalt des raymundes) –Die
abelton habe dann auf hebräisch auf ihn (brockdorf) eingeredet, „golem
golem golem“ habe sie geschrien und er habe verstanden vor was sie ihn warnen will - ganz
deutlich und körperlich . Und auf einmal sind aus seinem rumpf (brockdorf) zwei
köpfe herausgewachsen, so dass er sich in so was wie in einen indischen gott verwandelt
hatte - und er konnte mit einmal gleichzeitig mit jeweils einem der köpfe ja und mit dem anderen
nein sagen.
Und da wäre er so happy gewesen, weil sich dieser ganze
konflikt , diese beschränkung des tertium non datur aufgelöst hatte und dies die
echt beste lösung für die bewegung darstellte. Indem sie denen ihr spiel und dennen
ihr spiel nicht spielen konnten.
Vielleicht so der Brokdorf wird die Sammlung und Bewegung
sich eines Tages in ihrer ziellosen und offenen Ausrichtung von selbst quasi
per Osmose in so ein kulturindustrielles gross ding verwandeln.
Der heilmman sagte: „ nein das ist nichts, denn die serien führen am ende immer ins nichts. „
„ aber das wollen wir doch“ sagte der brockdorf – „ Ja das wollen wir“ sagte der Heilmann, „ja
was –„ Nein das wollen wir nicht“ „ Ach so“ „ nee „ wie?“
der heilmann sagte scheiße mann, das ist immer noch besser
wie dein dauerndes gerede von der bedeutung der scheisse, das ist ja einfach nur
scheisse.
Der brockdorf bedankte sich für die offenen worte
Beide lachten der brockdorf sagte noch:
““ Fuck
fuck fuck” – net mendelson was screaming and his voice was louder than the
sandstorm, and he couldnt stop it – “fuck fuck fuck, why do we have these
fucking sandstroms here. They never end , sand in my eyes, in my mouth, sand
everywhere who the fuck wants to live in a sandstorm.” – his assistand said, “boss we have digged
away all the grass so theres nothing left to keep the sand– we have to renature
the area before we can sell the property” – “How long you fucking smart ass do you think
this will take” – “oh boss I don’t know, nobody has any experience here. “ “And
how much time do you think the banks are willing to grant me?” “boss
honestly I don’t have a clou”
Bevor sie noch die Planung für die nächsten Projekte machen
konnte, drängte sie der wirt des Felesenkellers rabiat zum aufbruch. Hier fehlte es -MOST DEF- an
der freundlichkeit und der zuvorkommenheit die ihnen beim maitre oder in der
schnapsbrennerei entgegengebracht wurde. Was war aus Berlin geworden, wenn man nun mitten im gespräch bereits um 4
uhr morgens vor die Türe gesetzt wurde! Der Heillmann bezahlte schliesslich die
2 pils und die 3 pfefferminztee, den fleischsalat beglich jeder der beiden auf
eigene rechnung., dann gingen sie durch die kalte nacht, jeder in seine
wohnung.