Samstag, 12. Januar 2013

Aussentermin 2 im felsenkeller, texte von grossmann, das projekt in der wueste, hbo serien, sex beat, osmose.



Andreas (Hanniball) Heilmann und Sebastian Brockdorf trafen sich zu später mitternächtlicher Stunde. Gegenstand ihres Treffens war die Ausstellung von Dennis Rudolph „Paradise Lost“.

Weil der brockdorf in diesem Winter angeblich an einer schweren Bronchitis erkrankt war, haben sie sich am südlichen Ende des inneren Bezirkes im Felsenkeller getroffen.

Im Gastraum befanden sich an drei tischen junge Amerikaner, Typen die wohl auch vom planten Bohemia kamen und die hier im inneren Bezirk fernab von der ganzen Neukölln und Mitte Hysterie ihre Arbeitsgespräche führten, gemeinsam neue Ideen anflogen und / oder einfach nur die Nacht genossen. Der Heilmann meinte zum brockdorf „das sind sichere Signale, dass wir es jetzt mit einer aufsteigenden Gegend zu tun haben – West Berlin ist zurück, selbst im sozial Palast gibt es lange Wartelisten.“ Der brockdorf war sich da nicht so sicher.  Sie bestellten Fleischsalat, der Heilmann Bier und der brockdorf Tee. 

Der Heilmann war die tage über voller Arbeit , er hatte mit der Vorbereitung der Ausstellung zu  tun, wie immer gab es noch PR Themen die er glattziehen musste, er produzierte bereits wieder führte lange nächtliche Skye calls mit Kalifornien etc.

Intensiv besprachen sie auch die Texte vom Großmann, beide waren sich einig wie wichtig und gut diese Texte waren - Brockdorf sagte, die Lektüre sei zum Verständnis von Rudolph so erhellend gewesen. Wie der Großmann das so hervorragend dargestellt, analysiert und durchdacht habe - die Sache mit dem Rest des Menschen, mit Kalifornien und allem.

Darüber hinaus habe ihm der Text geholfen seine eigene Tätigkeit als Sammler zu begreifen. So sei ihm endlich klargeworden, warum er sich für nichts entscheiden kann. Warum es ihm so gänzlich unmöglich sei aus all den kunstwerken, eindrücken, Medienströmungen, Ideen die ihn umgeben eine Auswahl zu treffen.  der einzige Akt, der in der totale der speicher übrigbleibt ist die entfernung - so zumindest habe er den Großmann Text aufgefasst – in dem Sinne müsse man retrospektiv „die Aufgabe des Menschen, die Verbrennung von 3 kunstwerken“ im Sommer als einzig legitime Sammlungspraxis auffassen , denn erst in der Leerstelle kann im Stillstand der Gegenwart das kunstwerk wieder zur Aura und zu einer Art, von wenn auch negativer Existenz kommen.“

Der Heilmann konnte das nicht nachvollziehen. Er meinte, wenn er bei seiner Arbeit in seinem Atelier bis zu den Fußknöcheln in Bildern steht, dann weiß er immer genau nach welchen er greifen muss. Die Menge schrecke ihn nicht, - im Gegenteil sie beflügelt ihn und gibt ihm in ausreichender Menge den Rohstoff , den er zum schaffen benötigt. Jetzt draußen, bei seinem Projekt in der wüste, 150 km nördlich von LA „liege ich oben auf dem Hügel und lausche dem Wind, den Felsen, dem Lärm der Drohen, dem rauschen der Geschichte und ich sehe Californiua City,  die Stadt deren Straßen buchstäblich ins Nichts der Wüste führen - “ 




 und

„Die Öl türme und die dürstenden Gärten von los Angeles lassen mich nicht los, denn in der Kommune Concorde, da ist so viel geschehen. Künstlerisch sozial utopisch, mit mir selbst. So habe ich es mir bis dahin gar nicht vorstellen können, dass ich wie jetzt geschehen mit 4 anderen Menschen permanent zusammenzuleben kann Bisher habe ich mich selbst immer als einen Einzelgänger, als einen solitär als jemanden der im tiefen inneren unsozial wenn nicht sogar asozial ist gesehen . Aber da drüben habe ich mit 4 Typen in echt zusammengelebt und wir hatten nicht mal geschlossene Räume“ 




Der Heilmann stellte dem Brokdorf die Frage was er denn eigentlich in der Zeit gemacht habe.

Brokdorf musste sich und dem Heilmann gegenüber eingestehen, dass er diese vergangenen drei Monate im Grunde nichts gemacht hat – zumindest nichts kreatives, geschweige denn etwas produktives. er habe seine Zeit komplett rezeptiv verbracht. Über Wochen hinweg sei er am beamer gehangen und habe sich hbo Serien reingezogen, den ersten Monat sei er noch, jeden zweiten Tag , krumm wie ein Junkie in die Videothek rüber, erst dann habe er kapiert, dass eh alles im Netz vorliegt. zugänglich als Download oder stream, seitdem ist er eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus.Die Serien haben ihm das Leben ersetzt und gestohlen. So einen medialen sog habe er das letzte Mal erlebt als er sich im frühpubertären rausch der Computerspiele verloren hat. Während ihn das Computerspielen aber zur Maschine werden lies - er erinnert sich noch an die Nachbilder, die eckigen Wahrnehmungsabläufe,  die ganzen maschinellen filter eben die sich vor ihn und den in ihm damals hochkommenden sexbeat geschoben haben –

jetzt mit den serien war das ganz anders.  Die Serien haben ihm eine überfülle an Menschlichkeit injiziert,  menschen schweben nun wie ein Schwarm an geistern um ihn herum – Typen die ihm mittlerweile näher sind als seine Mutter, seine frau , sein Vater, seine Brüder, seine Schwestern…..  –

Er wäre dennoch so begeistert von den Serien, dass er sich danach sehnt selbst ein Teil der Serien zu werden.  Das leben , das er (und die anderen Mitglieder der Bewegung ) führt - - also das künstlerisch verklärte leben in der gesammelten totale des Augenblickes, dieses Leben sei wirklich toll - –  aber es fehlen die ganzen  sachen wie Sex und crime, schwere Sünden,  Heldentaten, Heiliges, verrat die Verrohung etc.

er habe da einen Traum gehabt, in dem Traum sei James Gandolfi der den toni soprano, in  der gleichnamigen Serie die sporanos spielt erschienen – James Gandolfi  ein mafiosi sei nach einer der Aktionen der Bewegung am schwarzen Grund aufgetaucht. Gandolfi habe sich in dem Traum aus Gründen der Tarnung in die Gestalt des Wirtes der Schnapsbrennerei verwandelt (name raymund) , er trug ein rotes Sakko, spitze schuhe eine goldenen kette- gandolfi (also in der gestalt des raymundes) habe dann dem Brockdorf angeboten dass er die bewegung durch sponosort -  Alles was er verlange sei  Loyalität -   „  you will never flip“ sagte gandolfi (in der gestalt des raymundes) –Die abelton habe dann auf hebräisch auf ihn (brockdorf)  eingeredet, „golem golem golem“ habe sie geschrien und er habe verstanden vor was sie ihn warnen will - ganz deutlich und körperlich .  Und auf einmal sind aus seinem rumpf (brockdorf) zwei köpfe herausgewachsen, so dass er sich in so was wie in einen indischen gott verwandelt hatte - und er konnte mit einmal gleichzeitig mit  jeweils einem der köpfe ja und mit dem anderen nein sagen. 
Und da wäre er so happy gewesen, weil sich dieser ganze konflikt , diese beschränkung des tertium non datur aufgelöst hatte und dies die echt beste lösung für die bewegung darstellte. Indem sie denen ihr spiel und dennen ihr spiel nicht spielen konnten.

Vielleicht so der Brokdorf wird die Sammlung und Bewegung sich eines Tages in ihrer ziellosen und offenen Ausrichtung  von selbst quasi per Osmose in so ein kulturindustrielles gross ding verwandeln.

Der heilmman sagte: „ nein das ist nichts, denn  die serien führen am ende immer ins nichts. „
„ aber das wollen wir doch“ sagte der brockdorf –  „ Ja das wollen wir“ sagte der Heilmann, „ja was –„ Nein das wollen wir nicht“ „ Ach so“ „ nee „ wie?“

der heilmann sagte scheiße mann, das ist immer noch besser wie dein dauerndes gerede von der bedeutung der scheisse, das ist ja einfach nur scheisse.

Der brockdorf bedankte sich für die offenen worte

Beide lachten der brockdorf sagte noch:

““ Fuck fuck fuck” – net mendelson was screaming and his voice was louder than the sandstorm, and he couldnt stop it – “fuck fuck fuck, why do we have these fucking sandstroms here. They never end , sand in my eyes, in my mouth, sand everywhere who the fuck wants to live in a sandstorm.”  – his assistand said, “boss we have digged away all the grass so theres nothing left to keep the sand– we have to renature the area before we can sell the property”  – “How long you fucking smart ass do you think this will take” – “oh boss I don’t know, nobody has any experience here. “ “And how much time do you think the banks are willing to grant me?” “boss honestly I don’t have a clou”

Bevor sie noch die Planung für die nächsten Projekte machen konnte, drängte sie der wirt des Felesenkellers rabiat zum aufbruch. Hier fehlte es -MOST DEF- an der freundlichkeit und der zuvorkommenheit die ihnen beim maitre oder in der schnapsbrennerei entgegengebracht wurde. Was war aus Berlin geworden,  wenn man nun mitten im gespräch bereits um 4 uhr morgens vor die Türe gesetzt wurde! Der Heillmann bezahlte schliesslich die 2 pils und die 3 pfefferminztee, den fleischsalat beglich jeder der beiden auf eigene rechnung., dann gingen sie durch die kalte nacht, jeder in seine wohnung.

Sonntag, 6. Januar 2013

Aussentermin 1 - die Puschkinowa gründet ein neues Zentrum, Nachrichten aus Kansk, Augenblicke



Die Puschkinowa hatte Alina Che Abelton und Sebastian Brockforf in ihr  Atelier / Aktivistenzentrum in der nähe des alexanderplatzes eingeladen, das zentrum befand sich  in einem der riegel gebäude, die paralell zum fernsehturm  verliefen,  diese Bebauung war role modell  und der pacemaker fuer die DDR Stadtplanung der späten 70er gewesen und wie so oft schöpfte die Kunst der gegenwart aus den Ruinen der gescheiterten Utopien und erstarkte darin in heiterer Intelligenz und in einem fröhlichen kampfesmut.  Das neue Zentrum war übervoll an leuten und dingen- an gästen, residents, arbeitern, aktivisten, hang arounds an arbeit und an ideen. 

Die Puschkinowa hatte auf dem tisch ihr smart phone liegen–die grüne ikonische figur auf dem display gab zu erkennen, dass es sich um ein android system handelt. Es war unklar, ob die Puschkinowa dadurch ein statemant abgab oder ob es ohne bedeutung war, dass es sich hier um einen code handelte der von google und nicht von apple angelegt worden war. Die Puschkinowa hatte ihrer auskunft nach, das phone so offen auf dem Tisch liegen, weil sie noch mit einem anruf von daniel weissli rechnete.



Es waren zwei junge russische theatermacher Anastassija Wolotschkowa und Alexander Oblomow zu gast, die beiden sprudelten über vor berlin eindrücken. Dies lies auch die Puschkinowa, die Abelton und den brockdorf aufblühen. Gab es Ihnen doch die gelegenheit über ihr berlin, so possesiv euphorisch daherzureden, wie es der weissli tat wenn er die berge, die chalets und das ganze engadin als das seine und das schönste lobte. Berlin hatte bei den beiden russen wirklich voll eingeschlagen, vor allem von der art des  theaters waren sie restlos begeistert, etwa von thomas ostermaiers hamlet inszenierung,   „his total clear idea“, so der alexander oblomowo in der russischen theater praxis etwa in kansk muesse man sich noch mit dem, so alexander oblomow  - doch im grunde amerikanischen method acting herumschlagen und den schauspielern  das psychologische warum erläutern. "in the end this psychology simply means revenge" alexander oblomow sagte er sehne sich nach einer neutralen - wissenschaftlichen art- wie man den schauspielern die abläufe erklären kann,damit man endlich aus dem kreis des immergelichen heraustreten könne.

Der brockdorf versuchte zu antworten und begann in dem zuge  auch ausserordentlich umständlich und langatmig die grundlagen/visionen/ziele der bewegung zu vermitteln. Die Puschkinow kürzte schliesslich ab und briefte die beiden.

Abelton legte ein paar volkswirtschaftliche zahlen vor: etwa, dass die in 2012 aus solardächern gewonnene energie um satte 10 % gewachsen ist, Abelton ergänzte noch, dass nach jüngsten untersuchungen die gezeichneten derivate in höhe von etwa 600  (deutschen) billionen im vergleich zu 30 billionen des amerikanischen binnenmarktes liegen , das hies, dass im moment die Imagination der wirtschaft ihre realität um den faktor 20 überrage. Das fanden alle total irre-

Lange sprachen sie auch über die Lage in Russland und deren verfahrenheit und absurdität. Die Puschkinowa erzählte, dass seid sie ins aktionisten lager gewechselt ist, sie nun ständig auf Staatskosten nach Russland eingeladen wird.  Früher, als sie noch ein neutrales mitglied der akademie war, habe sich niemand um sie bemüht und von bezahlten reisen habe sie da nur träumen koennen.


Der brockdorf erwähnte, welches hohe niveau die politische aktionskunst im moment in berlin hat. So habe er bei art und science Joulia Strauss gemeinsam mit Delphino erlebt. Delphino habe eine hervorragende analyse der politischen lage in russland anhand von internet bildern vorgenommen und  Strauss hatte in einer schamanistischen aktion die politischen gefangenen zur anweseneit gerufen. dies sei mit abstand das beste gewesen, was er in der letzten zeit gesehn hat.

So verging der nachmittag und der abend brach an. um die gedanken im fluss zu halten, haben sie am runden tisch mehrmals die Plätze getauscht. Schliesslich sind sie mit der sichtung des ganzen ästhetischen materiales weitergekommen. Die jungen russen machten sich auf ins theater – abelton und brockdorf blieben.

Die Puschkinowa begann dann noch über soziale themen- wie etwa die schwierigkeiten im miteinander des atelier alltages zu sprechen - Vor allem der abramowitsch erwies sich als problemfall. Der neffe der berühmten kuenstlerin marina abramovich war völlig untätig, destruktiv und arrogant – er pflegte zu sagen: „ schwierig ist es für mich schon, etwas zu tun, das dem nichts tun nur nahe kommt“. Die Puschkinowa sagte, „ mich nervt das so“ aber weil sie ein grosses und weiches herz hatte, brachte sie es nicht über sich den kerl einfach auf die strasse zu setzen. 

Der brockdorf schlug vor, den heilmann zu bitten vorbeizukommen – der heilmann so der brockdorf nimmt schon seid jahren boxunterricht und der heilmann könne dem typen doch einfach „in die Fresse schlagen“.

Die Puschkinowa wendete sich ab und blickte aus dem Fenster.

Hier zeigte sich aus dem schleier des nebels emporragend der fernsehturm, grau und mächtig wie der elefantenfuss des gottes ganescha.  Sie stand da, und das weitausgeschnittene Kleid zeigte ihren Rücken, am Nacken zwischen den schulterblättern trug sie als tiefblaues tatoo ihre eigene signatur. - in dieser kombination aus Körper und Zeichen beanspruchte die Puschkinowa Schöpferin und Geschöpf in einem zu sein.

Der brockdorf sagte  – "ey sorry"
Die puschkinowa erwiderte „ach komm“ -  und sie blickte  in die aufkommende nacht – dann sprach sie:

“ Wenn ich meinen blick nach aussen richte, dann weiss ich  was da abläuft – du hast es mir auch mal  erklärt-  Die schnellen sprünge, das zittern der augäpfel, die dahinter ablaufenden synchronisationsprozesse die interdependenzen, die ganze dynamik- Aber nichts von dem kommt bei mir an, in mir ist alles in der illusion der realität gefangen... manchmal wünsche ich mir ich koennte in die wahrheit eintauchen wie in eine welle die über die weite des ozeans rollt und und sich an den felsen der küste bricht."





Der weissli hatte nicht angerufen, sie hatten  keine pläne geschmiedet  Aber das war nicht schlimm, denn sie waren sich sicher, das alles schon noch kommt.

Die Abelton und der Brockdorf sind dann zurück in ihr heim im  inneren bezirk.

Dienstag, 1. Januar 2013

Praxisseminar II- brentanos videotagebuch -schleife - erzwungene zuhöhrer , vergangenheitsbewältigung.




Zu Beginn des neuen Jahres, an seinem ersten Tag widmeten sich manuel brentano und sebastian brockdorf anhand öffentlicher und privater Protokolle dem vergangenen Jahr 2012.

Der früh angebrochene Abend war dunstig und angesichts der Jahreszeit unangemessen  warm. Die kante des Horizontes verlor sich in der graublauen Leere einer gestaltlosen Nacht.

Die anwesenden, die nach den sylvesterfeierlichkeiten zum teil noch übernächtigt und durchzecht waren, sich aber in zahlreicher schar eingefunden haben, setzten sich im gastraum der Schnapsbrennerei Leydicke auf die stühle, andere auf die Heizkörper. Im einzelnen waren gekommen: die Puschkinowa, Alina Cho Abelton , Leonidas Witiko, Atori, Sigmar Hall, Jekaterina Oblonski,  die mikrobiologin daniela hartmann, mit ihrem stamm, aus wien: friedrich mühl, aus italien: die Tamara Krenz und Alexander von Altenbockum, die gerade einen kranz am grabmahl von kaiser friedrich II niedergelegt haben. Und andere.



Es begann gegen 20.00. Brentano und der Brockdorf saßen auf dem  Podium, hinter ihnen der rote Samtvorhang. Zu den überall im laden  in überfülle vorhandenen postern, schallplatten covern , zetteln haben sie noch eigene ausdrucke, Fundstücke, tag clouds und webstatisken hinzugefügt.  

Brentano standen zur Darstellung des vergangenen Jahres 5203+18+2260+67+31=7579 videos zur Verfügung.  er hatte eigenhändig und diszipliniert aufgezeichnet was in ihm ablief – Dieses täglich zum teil mehrmals vollzogene Ritual nannte er sein „data unser“.

Brentano war es dabei wichtig sich auf das zu beschränken, was er den mittleren frequenzbereich nannte - ein beschreibungsintervall, das die grossen ausschläge vermied, es ging ihm um die dokumentation der schicht, die man gemeinhin als das praktische leben bezeichnet. „ auch wenn die spannung leidet, diesmal muss es ohne darkroom episodes und drogencrashes über die bühne gehen-“ so der Brentano Die video files hatte er mittels einer speach text software in einen string überführt - den er wiederum als fliesenden text hatte ausdrucken lassen.  Das gesamte konvolut lag vor ihm auf dem Tisch.

Alina Che Abelton hatte mit dem brentano das performancekonzept entwickelt. Die regeln des abends waren wie folgt: monat für monat wurde die auftretenshäufigkeit von wörtern gezählt. Hochfrequente wurden als Tag cloud visualisiert. Diese Tag clouds wurden als Zettel ausgedruckt und an die anwesenden verteilt, alle im saal konten sich begriffe "tags" wünschen, brentano war gehalten genau das zu lesen was sich um diesen Begriff herum zugetragen hatte.

Abelton trug an dem abend ein Givenchy kleid und hirschleder stiefel von Prada. Das Givenchy kleid war von einem fluoreszierendem grün, einer farbe die weit über das übliche spektrum hinaus reichte, das kleid atmete in schnitt und farbe die aura eines momentes, in der die zukunft noch leuchtend und hochaufgerichtet vor den augen europas stand. Etwa des 1.1. 1977 als zum linienflug Paris / new York sich pünktlich um 7.45 eine schneweisse concorde mit dem goldenen gluehen ihrer rolls royce turbinen von der startbahn erhob und mit passagieren und besatzung in den kalten blauen himmel aufstieg, um dann bald schneller als der schall, und daher ruhig wie zenons pfeil die kontinente zu überspringen und alle pünktlich zum lunch in NY zu entlassen. „What a day , lets go to the time square“ sagten dann die fluggäste -   die Concorde ist an Geschwindigkeit und  Formschönheit unübertroffen und hat mit ihrem ende die Zukunft selbst dem lauf der zeit entrissen.

 –Abelton sah in dem outfit aus wie die utopie selbst :  sonnig, zart und scharf. 

Wegen der niedrigen Temperaturen im gastraum zog sie bald ihren Wildledermantel über und wurde somit wieder eins mit der ins casual dark gehüllten umgebung.

  Der brockdorf trug den immergleichen anzug, der brentano ein tweedjacket in zarten braun. weiter hatte der brockdorf ein mikrophon zu verfügung - aufgrund der verstärkung seiner eigenen stimme, die er offenbar als audio vormacht  erlebte, gebärdete er sich bald wie der saalwächter. er hinderte den brentano bisweilen an der fortsetzung seiner lesung, lies sich ständig neue Regeln einfallen und obwohl dies den rahmen völlig sprengte und in keinem bezug zu brentaos arbeit stand verlas der bockdorf, die an dieser stelle auch im blog abgelegten protokolle der "sammlung und bewegung am schwarzen grund". 




Mit hilfe des Mikros sang er auch drei songs: Der abend begann also mit dem röhrenverstärkten song von brockdorf:

Erstes lied:

„Du bist ein kind der götter –  und dein vater wurde von gott shiva gehörnt  –  

hier im samsara im schatten im kapitalismus  wirst du nicht wahrer als dein schein

Its non stop you- non stop you-non stop you

darum gebe das letzte für die entfaltung  und gebe nichts für die arterhaltung.



 Dann war der brentano am zug:

Als erster tag wurde gewünscht: Geld, Liebe,




Die blogs trug der Brockdorf unverstärkt vor, er las sie von seinem Samsung smart phone ab.



zweiter Tag: Macht, Hunger,


dritter Tag: Leidenschaften, Butterbrot


Dann sang der Brockdorf wieder verstärkt:

Zweites Lied:

„Yeah ich bin der kaiser von china, ich bin der mann mit dem drachen auf der brust –

Yeah ich bin der kaiser von china, ich bin der mann der 1 milliarde menschen ist.

Yeah ich bin der kaiser von china, ich bin der mann der die huehner mit den koepfen frisst

Yeah ich bin der kaiser von china, ich bin der mann mit 100 tausend malen der der lust“

Vierter Tag: Gewinn, Verlust




fünfter Tag: Apltraum, Versicherung



sechster Tag: Lippen, Glas






achter Tag: Transformation, japan.


neunter Tag: Atlas, Genuss



zehnter Tag: Anlass, Jubel


elfter Tag: Sprung, Hitze






zwölfter Tag: Genauigkeit, Tod.

drittes Lied:


“At the west coast paradise got lost,

under the palm tree its only you and me-

but far in the east the sun will rise again

and the sun will shine just for you and me.


und dann noch als cover version-

"take me to the station put me on a train, I got no expectations to see this way again"

und weiter

"there is a place on earth like heaven when i am with you"

“ halt mich an deiner liebe fest”

Die abelton rief - jetzt reichts – wo bleiben schiller und  goethe?

Daraufhin übernahm der brentano.

Er zeigte ein lautloses video. erst ein hotelzimmer Vermutlich befand es sich in einem der teuren high end häuser, die der brentano so schätzte. ein umwerfend gutes interior design war zu sehen, üppig ohne voll zu sein, in der farbwahl, eines der sehr seltenen beispiele für den wirklich gelungenen einsatz von rot und braun tönen, alles wirkte warm, rund und auf unaufdringliche weise gastlich - Brentano lies seine cam aus dem fenster blicken – es offenbarte sich eine megacity – gewaltige high riser dazwischen zitate anderer kulturen, auf dem street level ganz weit weg vom betrachter, autos, passanten, daily life  - mit einmal begann ein beben –  zittern an den wänden, auf dem boden . Der brentano ging langsam ins bad, er filmte vor dem spiege die sich bewegenden gegenstände , zahnbürsten, rasierer, cremes, wassergläser alles im tremor. – dann setzte er sich. Und schwenkte die cam so, dass sie sich auf  ihn selbst richtete und sein gesicht in die totale rückte   - vielleicht  weil das erdbebeben vorbei war oder es war nur dem hochwertigen bildstabilisator geschuldet, aber brentano erschien mit einmal völlig still unbewegt seelenruhig .



Dann stoppten sie – Nach 5 stunden 32 Minuten waren sie fertig mit 2012. Das alte Jahr hatte sich in einen papier ziegel verwandelt, der dicker als die Bibel auf dem tisch lag. alle waren froh,  ins neue entlassen zu werden.



Sie standen noch kurz am tresen. Beim abschied schien den brockdorf etwas zu überkommen, was seine grossmutter, die noch vor dem trend zu burn out  und depression ihre sprache gefunden hatte einen Melancholischen genannt hätte – der Brockdorf sagte zum brentano:

 “ ich habe echt angst, dass ich jetzt auf einmal älter bin als der sohn von der enslin,“

„ - ist der dennn gestorben“ 
fragte der brentano,

„nein“ sagte der brockdorf „der lebt noch.“ .

Der brentano schaute den brockdorf verwundert an:

  „oh mann du bist ganz wirr – nur im Vergleich zu den toten gibt es eine relative veränderung.. – etwa wenn du sagst, du bist jetzt älter als es z.b jesus christus oder meinetwegen der andreas bader jemals geworden sind, das macht  sinn- In der kohorte der lebenden aber, sind wir allen was den altersabstand anbelangt zueinander invariant. Der sohn der enslin ist, also voraussgesetzt ihr bleibt beide am leben dir gegenüber immer im gleichen delta

„ ach du hast so recht - ich bin wirklich total durcheinander“

Da lachte der Brentano und er schloss seine arme um den Brockdorf und sagte

“ Liebster heute haben wir geburtstag, erst nächstes Jahr werden wir älter als Jimi Hendrix und Ami Winehouse geworden sein, and don t forget what jannis said : its all the same fucking day,  WE WILL LIVE LIKE THIS FOREVER! “