Freitag, 5. Juli 2013

Aussentermin 5 Berlin Art Prize / hig heels / das NEUE in der Kunst/ disco africa



Ende Juni,  als die lang ersehnte Sommer Hitze  unerwartet heiß und heftig über den inneren Bezirk hereingebrochen war ergab es sich, dass die Träger des Berlin Art Prices verkündet wurden

 Aufgrund der suchmaschienenfreundlichen Wortwahl, der breiten Vernetzung und mutmaßlich auch wegen der guten  Kunst  -  waren  an dem Samstagabend viele gekommen. vor allem Freie und Tätige, kaum Geschmeiss und Gesindel. Unter den Gästen waren zahlreiche engere und fernere Sympathisanten  der Sammlung und Bewegung am schwarzen Grund.   In ihrer Funktion als Delegierte erschienen Alina Che abelton und Sebastian Brokdorf.  
 




Im Ausstellungsraum fielen ihnen die Arbeiten von mae power auf. Power malte Vasen und vasenähnliche Gegenstände mit einer spitzigen korallenartigen Oberfläche.  Die Abelton war angetan von der Form und mehr noch von der Farbe der Bilder  -  ihrer Ansicht nach war dieses  Blau außergewöhnlich  „ eine Farbe wie  das Meer, wie das Firmament,  so wie es in den vom Christian Sommer entdeckten Polypen bewahrt wird - mit dieser Malerei holt uns die power  das Blaue des Himmel herunter -“

Kurz danach trafen sie die Mae Power auch in echt. Die Power  trug einen schwarzen Lederrock, dazu ein dunkles Top - ihre blauen Tattoos schienen ein fast natürlicher Bestandteil ihre sonnengebräunten haut  geworden zu sein.    die Heels der power waren strahlend rot und die der  Abelton matt weiß- die abelton hatte ,  wie so oft in letzter Zeit ein kleid von fendi  gewählt- frühe 80er  Vintage – dieses Minikleid war in einem speziellen grünem ton gehalten der gut mit ihrem alabaster farbenen Teint harmonierte . ihre Haut  war ohne Zeichnungen, ohne Silber, Gold  und ohne Kratzer.


Die  power erläuterte dann  mit ihrer tiefen rauchigen Stimme die Kunst –die Vase, so die power ist ein Gefäß für die fülle und/oder das nichts – sie symbolisiert damit die Reinheit der Erwartung,  die Idee vor der Wirklichkeit-  wenn man vor einer vase steht – so die power – „ist es so als ob man von einem typen oder von einer frau erstmals nur den Arsch sieht.

Alina Chef Abelton lachte und sie machte der power ein Kompliment über ihre Bilder und über ihr outfit  -

Die power sagte dann „ein Sektchen geht doch  immer“    und sie bat den Brokdorf Frei Getränke zu organisieren – Der Brokdorf ging los und  nachdem er sich mit zwei Gläsern moet chandon in Händen  den Weg zurück durch die Massen gebahnt hatte  - waren die beiden Frauen  so tief im  Gespräch versunken dass sie ihn erst gar  nicht registrierten ,  weil dem Brokdorf der ganze Kontext der Unterhaltung fehlte kamen bei ihm nur  einzelne unverbundene Signale  an.  Er hörte“ fetischladen“ “ typen mit peitsche“, “ pump“ -   erst als die power das Thema wechselte und von ihrer Ausstellung in Pfaffenhofen sprach konnte er das zuordnen. Sie erwähnte dann etwa wie pünktlich es da zuging und dass sogar die Schwaben rüber ins bayrische gekommen waren. das alles konnte er aufgrund eigener Erfahrung komplett dechiffrieren und in einen erwartungszusammenhang des vorhersehbaren stellen.  Mangels Mut und Gelegenheit zur Aufklärung blieb die Bedeutung des zuerst gesagten für ihn aber  im Dunkeln.

Schließlich stellte sich noch der Kunst Theoretiker  Grossmann zu ihnen in die Runde.

 Grossmann hatte das ganze Event superklar und megahart  analytisch durchdrungen. Grossmann sagte „ich halte mich an Hegel und muss da gar nicht reingehen, weil ich ja jetzt bereits weiß,   dass es da keine neue Kunst geben kann und eben auch nicht gibt. Das was hier läuft ist systemimmanent. Der Art Price hat die Funktion den markt  im Gleichgewicht zu halten. Die da machen da alle mit damit sie ihre eigenen bios verbessern.  Echtes Neues“ so der Grossmann  aber habe als Voraussetzung die tiefgreifende politische Veränderung. So wie sie etwa durch Napoleon oder durch die bolschewistische Revolution hervorgebracht worden war.

Die power wollte wissen ob : „du dir denn die bolschewistische oder eine anderer Art der Revolution herbeiwünscht?“
Der Grossmann verneinte das : „ ich möchte wie jedes heutige ich Teil sein, so würde ich es gerne mal  schaffen selbst in so einer Jury zu sitzen. Aber mein klägliches Ego trübt nicht  die Unbestechlichkeit und die Klarheit meines Urteiles.“

 Die Abelton sagte schließlich:“ mon ami - für diesen Anlass bist du deutlich zu heavy und zu germanisch.“  Wenn man hier schon Kritik üben will. dann solle man doch erstmal dieses total überschätzte berlinern Nachtleben in frage stellen.  Im vergleich zu den Discos in Westafrika etwa in Freetown, in Monrovia oder in Lagos – sei das hier doch nur ein deutscher Kinder Geburtstag. 
Die power  so dann „ sollen wir mal zum Kinder Geburtstag  gucken gehen „  
Die abelton  spontan  „gute Idee  wir hauen hier  ab“  Der Brokdorf folgte, der Grossmann aber blieb noch länger  und er hatte  auch ohne einen einzigen sichtkontakt mit der Kunst einen sehr netten Abend.

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